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1848

Kaiser Franz-Joseph besteigt nach der Abdankung Kaiser Ferdinands den Thron. Zu dieser Zeit war Österreich Großmacht und das drittgrößte Land in Europa aber der Vielvölkerstaat war eine große Herausforderung für den frisch gekrönten Kaiser.

25. Dezember 1857    

Kaiser Franz- Joseph fällt den Beschluss für den Bau der Ringstraße anstelle der alten Stadtmauern Wiens zur Verschönerung seiner Stadt. Er sagt, dass der Bau der Ringstrasse eine „Verschönerung seiner Reichsresidenz und der Reichshauptstadt“ sei. Es ist das größte städtebauliche Ereignis bis dahin, mit drei bestimmten Zielen:

Zuallererst hatte der Kaiser politische Ziele. Er verfolgte das Ziel Wien zur Weltstadt zu entwickeln und die Macht und Stärke der Habsburger Monarchie in Europa vorzuführen. Zweitens zielte er auf logistische Ziele ab. Kaiser Franz- Joseph hatte die Vision Wien mit den Vorstädten zu verbinden und den Handel zwischen verschiedenen Städten zu erleichtern. Zuletzt verfolgte der Kaiser gesellschaftliche Ziele. Es war sein ausgesprochenes Ziel die vorherige starre gesellschaftliche Struktur aufzulockern, um die starke Macht des Kaiserhauses und die der breiten, ärmlichen Masse auszugleichen. Durch technische und wirtschaftliche Entwicklungen im Bereich Technik, Verkehr, Handwerk und Finanzwesen bildete sich schon bald das Großbürgertum als neuer selbstbewusster Stand heraus, das auch politische Macht erhielt. Das Projekt „Ringstrasse“ involvierte zudem große Teile des Großbürgertums wie zum Beispiel Ziegellieferanten oder Architekten, schuf zahlreiche Arbeitsplätze und trug somit zu deren Reichtum bei. Damit war die Ringstrasse auch ein wichtiges Symbol für den wirtschaftlichen Aufschwung in der Reichshauptstadt.

1860    

Die Planung der Ringstraße war abgeschlossen und achthundert Bauwerke sollten auf der vier Kilometer langen Strecke errichtet werden.

1860 bis 1914   

Der Bau der Ringstraße. Viele der heutigen Sehenswürdigkeiten wie die Staatsoper, das Rathaus, das Parlament, die Universitätsgebäude, die zwei größten Museen Wiens, das Kunsthistorische Museum und das Naturkundemuseum, sowie das Burgtheater und zahlreiche Palais wurden in dieser Zeit errichtet und die Ringstraße wurde zur Prachtstraße und zum Aushängeschild der Monarchie. Lediglich ein berühmtes Museum wurde nicht an der Ringstrasse errichtet: die Secession. Im Gegensatz zu den anderen Sehenswürdigkeiten ist sie nicht im Stile des Historismus sondern im Stil des Art Nouveau gebaut. Da der Kaiser diese Architekturform nicht mochte, musste die Secession außerhalb der Ringstraße erbaut werden.

1. Mai 1865    

Feierliche Eröffnung der Ringstraße durch Kaiser Franz-Joseph & Kaiserin Elisabeth.

Nach 1865    

Der Schubertring, an dem das The Ritz-Carlton, Vienna heute steht, war damals der feinste Wohnabschnitt der Ringstraße. Zum einen war dies durch seine Nähe zum Stadtpark bedingt, welches zu einer sehr hohe Lebensqualität beitrug, zum anderen wurde der Abschnitt durch seine Nähe zum Schwarzenberg Platz, wo der Bruder des Kaisers Erzherzog, Ludwig-Viktor residierte, noch hoffähiger. Damals gehörte es zum guten Ton, am Sonntag zwischen 11 und 14 Uhr auf der Ringstraße zu flanieren, um das Wiener Leben zu genießen. Bis zum heutigen Tag sind die Parks ein beliebter Platz um sich zu entspannen sowie zu erholen und die Ringstraße ist bis heute eine beliebte Flaniermeile um zu sehen und gesehen zu werden.